Gehen die Luftgewehr-Schießsportler des SSV Kassau nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord auch den Weg, den die Eutiner Sportschützen nach einem Jahr Aufenthalt 2002 und dem sofortigen Abstieg beschreiten mussten? In Vechta erwiesen sich die gastgebenden Sportschützen Bremen als zu stark, knapp mit 2:3 ging am Schlusstag der Saison der Wettkampf verloren. Die Kassauer Fünfermannschaft hatte in sieben Begegnungen nur einen 3:2-Erfolg gegen den jetzt Tabellenletzten SV Stoppelmarkt verbuchen können, darf aber durch ein gutes Abschneiden bei der Relegation am 23. Februar in Hannover auf das Verbleiben in der zweithöchsten Wettkampfklasse des Deutschen Schützenbundes hoffen.
Sechs Luftgewehrschützen hatten sich mit Trainer Andreas Berthold und Fans bereits am Sonnabend auf den Weg gemacht und das Angebot der Bremer, dort zu trainieren, genutzt. „Die Vorbereitungen in Kassau und das Üben vorher hätte einen Sieg zugelassen, es kommt wirklich bei etwa gleichstarken Mannschaften auf die Tagesform und den Wettkampfverlauf an“, sagte Berthold nach dem Stechschuss, der Leonie Werner einen den zwei Punkte brachte. Sie hatte davor schon eine Nervenpartie hinter sich. Ihr Konkurrent war bereits vom Stand gegangen, gute 385 Ringe standen auf der Anzeigetafel. Für Werner begann die Aufholjagd, und sie lag bis zum 38. Schuss sogar zwei Ringe in Front. „Dann kam eine Neun, das machte mich natürlich nervös“, schildert Leonie Werner die Anspannung. Mit einer Zehn hätte sie gewonnen, aber es folgte eine weitere Neun, also Gleichstand. Alle im Team wusste, dass jeder Einzelpunkt wichtig ist: Wenn Schlusslicht Stoppelmarkt am Nachmittag gewinnen würde, könnte der letzte Tabellenplatz drohen.
Derweil hatte Robin Jedtberg in der fünften Paarung mit 382:376 leicht einen Punkt für Kassau gemacht. Chancenlos diesmal Celina Dahm (382:388), gegen Steinkirchen glänzte sie zuletzt mit eindrucksvollen 393 Zählern. Markus Dietmayr unterlag im Spitzenkampf 386:390, für Stephan Dohm war beim 379:387 nichts drin.
Alles schaute nun gespannt auf das abschließende Stechen zwischen Kevin Standhartinger. Der Bremer schoss schnell und für ihn schlecht in die Acht, Werner blieb konzentriert und lieferte eine Neun zum 2:3 der Kassauer unter Jubel der Fans ab.
An der Spitze ließ sich die Schützenbruderschaft Freiheit II aus dem Harz nicht nehme, auch den siebten Sieg einzufahren. Beim 5:0 überzeugten alle fünf Starter mit 390 und mehr Ringe. Der Kassauer Neuzugang Lina Meier wurde diesmal nicht eingesetzt.
Einen schönen Abschluss lieferte der SV Olympia Börm/Dörpstedt als zweiter Vertreter des Norddeutschen Schützenbundes ab. Zum Ligaende gab es gegen die BSG Braunschweig II mit 3:2 den vierten Saisonsieg. Rang fünf unter acht Teams ist der Lohn. Dabei hat ebenfalls der SV Ladekop als Tabellendritter hinter Bremen (10:4) „nur“ 8:4 Zähler, bei Gleichstand entscheiden die Masse der Einzelpunkte und die Direktvergleiche über die Reihenfolge.
Während der SSV Kassau, zu dem auch die Schützen Tanja Zupke und Florian Jeger gehören, die Chance auf den Verbleib in der 2. Liga behält, muss der SV Stoppelmarkt in die Verbandsliga Niedersachsen zurück.