NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

Gold, Silber und Bronze

Die Elite der Luftgewehr-Auflageschützen trafen sich in Dortmund um ihre nationalen Meister zu ermitteln. Und was die gut 1.700 Schützinnen und Schützen, darunter 47 Schützen aus unserem Verband, dort boten, war schon Spitzenklasse.

Wer nur den Hauch einer Chance haben wollte um ins Stechen zu kommen musste schon die volle Ringzahl von 300 schießen. Ins Stechen kamen alle Schützinnen und Schützen, die 300 geschossen haben. Zuerst müssen fünf Schuss abgegeben werden, davon fällt der schlechteste Schütze dann raus. Danach fällt der schlechteste nach jedem weiteren Schuss raus. 68 Teilnehmer schafften das Maximalergebnis von 300 Ringen, darunter auch sechs aus unserem Verband.

Für Werner Petersen (Schwartauer SchG/Senior B) waren die Deutschen Meisterschaften die Krönung des Sportjahres. Sein bisher sehr erfolgreiches Jahr, mit sechs Gold- und einer Silbermedaille bei den Landesmeisterschaften krönte er mit dem Deutschen Meistertitel bei den Senioren B.

Schon im Vorkampf zeigte er, dass er vorne mitmischen möchte. Mit 300 Ringen qualifizierte er sich mit noch acht weiteren Senioren für das Stechen. Nach Zehntelwertung lag der Schwartauer nach 30 Schuss schon ganz vorne, und im Stechen lag er von Anfang an in Führung. Das bringt natürlich Sicherheit so Werner Petersen, aber man muss auch aufpassen, dass man nicht leichtsinnig wird. Aber Werner Petersen hatte sich gut im Griff und baute seine Führung kontinuierlich aus. Nach elf Stechschüssen hatte er 116,7 Ringe geschossen. Der zweitplatzierte Peter Eckhardt (Weidenau/Westfalen) kam auf 115,1 Ringe und Hans-Werner Conrad (3. Platz/Erlangen/Bayern) auf 104,5

Peter Weinreich (Hubertus Kiel) und Joachim Jürgensen (SchV Tarp) schlossen ihren Wettkampf bei den Senioren A mit der optimalen Ringzahl von 300 ab. Jetzt hieß es warten, denn das Finale begann erst am Abend, und Peter Weinreich hat bereits morgens geschossen. Insgesamt haben bei den Senioren A 28 Schützen die 300 Ringe geschafft. Peter Weinreich ist, wie er sagt, mit einer 10,1 nicht gut angefangen, aber nach ein paar Schüssen kam er immer besser ins Stechen. Dann schoss ich auch 10,8er und 10,7er. Wo man während des Stechens steht bekommt man nicht mit, man ist wie in einem Tunnel. Man muss schon aufpassen wenn die Ansage kommt, zum nächsten Schuss laden, und dann auf das Kommando Start warten. Dann hat man 45 Sekunden Zeit den Schuss abzugeben. So ein Finalschießen geht schon an die Nerven, man braucht höchste Konzentration, eine Flasche Wasser und ein Handtuch, so Peter Weinreich. Für den Kieler lief der Wettkampf bis zum Schluss sehr gut, den letzten Schuss schloss er mit einer 10,9 ab. Nun hieß es warten, was hat der Führende Karl-Heinz Flagge (Rheinland) geschossen. Mit nur 0,2 Ringen Vorsprung ging der Rheinländer in den letzten Schuss, aber er bewies Nerven und schoss eine 10,8. Das bedeutete für ihn den Deutschen Meistertitel (368,9) und für den toll kämpfenden Peter Weinreich (368,8) nach 35 Finalschüssen die Silbermedaille. Nach anderthalb Stunden war das Finalschießen beendet. Selbst die Kampfrichter, die schon etliche Finale geleitet und gesehen haben, sagten das war ein Finale vom allerfeinsten. Joachim Jürgensen kam im Stechen auf den 24. Platz (316,7).

Bei den Seniorinnen B schaffte Christel Gülck (SchV Großenbrode) ebenfalls die 300 Ringe und musste mit Siegrid von der Gönne (Rott-Wied/Rheinland) und Maria Pöppke (Althengstett/Württemberg die ebenfalls 300 Ringe erzielten ins Stechen. Im Stechen lief es dann nicht mehr ganz optimal für die Großenbroderin. Nach fünf Schuss Stechen hatte sie 51,3 Ringe auf dem Monitor stehen, das bedeutet der dritte Platz. Den Titel sicherte sich Siegrid von der Gönne (62,1) vor Maria Pöppke (61,0). Christel Gülck war dennoch überglücklich, denn sie hat  bei den diesjährigen Deutschen Auflage-Meisterschaften die dritte Bronzemedaille gewonnen.

Ebenfalls ins Stechen der 15 Dreihunderter Schützen bei den Senioren C (72 – 76 Jahre) kamen Helmut Probst (SchV Tarp) und Helmut Schümann (SchV Roland Bad Bramstedt).

Für Helmut Schümann war es eine ganz besondere Belastung, er hatte bereits morgens um 8.00 Uhr seinen Start, bei dem er 300 Ringe geschossen hatte, und musste bis gegen 18.00 Uhr warten, bis endlich das Stechen der 300‘er Schützen begann. Da musste er sich doch recht lange gedulden und es ist verständlich, dass man nach gut zehn Stunden nicht mehr die volle Konzentration abrufen kann Im Finale kam Helmut Schümann  auf 61 Ringe, was am Ende den dreizehnten Platz bedeutete. Beim fünfminütigen Probeschießen lief es für Helmut Probst noch richtig gut, aber über sein Finalschießen war der Tarper dann doch etwas enttäuscht. Mit 125,4 Ringen und den siebten Platz beendete er den Wettkampf.

Auch alle anderen Teilnehmer unseres Verbandes zeigten gute Leistungen, konnten sich aber wegen der hohen Leistungsdichte nicht im Vorderfeld platzieren.

Mit drei goldene, eine silberne und vier Bronze-Medaillen, kehrten unsere Schützinnen und Schützen von den deutschen Meisterschaften in Hannover und Dortmund zurück, eine wahrlich tolle Bilanz!

Die hohe Anzahl der Maximal-Ergebnisse bringen den Deutschen Schützenbund dazu, das derzeitige Wertungssystem zu überdenken. Ein Stechschießen ist zwar spannend, aber auch diskussionswürdig, da dort nicht immer alle Schützen die gleichen Voraussetzungen haben. So wird überlegt, beim Auflageschießen ggf. künftig sofort die Zehntelwertung einzuführen, so wie es bei den NDSB-Meisterschaften bereits seit Jahren gehandhabt wird.

 

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