NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

100 Jahre Kreisschützenverband Pinneberg

Der Kreisschützenverband Pinneberg hatte zu einem Festkommerz im Rahmen seiner Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 100 jährigen Jubiläums geladen.

Kreisvorsitzender Bernd Röding konnte im Schützenhaus des Halstenbeker Schützenvereins zahlreiche Ehrengäste begrüßen, unter anderem den Kreispräsidenten Burkhard E. Tiemann,  den Bürgervorsteher von Halstenbek Otto Sajitz, den MdB Dr. Ernst-Dieter Roßmann, den Vizepräsidenten des NDSB Günther Kaste, den Kreissportvorsitzenden Karsten Tiedemann und den Oberst Klaus-Dieter Kuhle. Auch ehemalige Kreiskönige und der amtierende Kreiskönig sowie viel Vereine des Kreisschützenverbandes Pinneberg waren der Einladung gefolgt.

Kreisvorsitzender Bernd Röding ging kurz auf die Geschichte und Entstehung des Verbandes ein. Am 6. Februar 1914 wurde der Schützenbund des Kreises Pinneberg – Unterbezirk des Norddeutschen Schützenbundes - in Pinneberg gegründet. Zehn Vereine traten dem neuen Verband bei. Der Verband wuchs sehr schnell, denn im Mai 1914 waren es schon 19 Vereine. Genauso viele Vereine hat der Kreisschützenverband auch im Jahr 2014. Wie bei viele Schützenvereinen und Verbänden stoppte der erste Weltkrieg die sportlichen Aktivitäten. Nach dem ersten Weltkrieg ging der Sportbetrieb erstaunlich schnell weiter.  Auf dem Kreisverbandstag 1930 in Elmshorn wurde der Kreisverband aufgehoben und in Westholsteinischer Schützenbund unbenannt. 1935 wurde der Verband von den Nationalsozialisten verboten. Es folgten dann 20 Jahre einer Art „Dornröschenschlaf“ so Bernd Röding. Denn erst 1953 nach der Gründung des Schützenbezirks Elmshorn endete die lange Zeit, in der Schützenvereine verboten waren. In den folgenden Jahren taten sich die Kreisverbände Pinneberg und Segeberg zusammen. 1972 nach der Kreisreform trennten sich die beiden Verbände und wurden zu einzelnen Kreisverbänden. Besonders zu erwähnen sei, dass es nach der Nachkriegsgeschichte nur vier Kreisvorsitzende, wobei der Ehrenvorsitzende Rolf Slomian allein 26 Jahre im Amt war, gab. Dies zeuge von sehr viel Kameradschaft und Zusammengehörigkeit, so der Kreisvorsitzende.

Nur wenige Vereine im Kreis Pinneberg haben mehr Tradition als Schützenvereine betonte Kreispräsident  Burkhard E. Tiemann. Sie betreiben den Schießsport und pflegen die enge Verbundenheit mit den Städten und Gemeinden und ihren Bürgern. Von der Jugend bis zu den Senioren wird der Schießsport als Hobby oder als Wettkampfsport ausgeübt. Daneben gibt es ein reges Vereinsleben, denn neben dem Sport hat die Pflege des Brauchtums in den Schützenvereinen einen hohen Stellenwert. Und über allem steht sozusagen als Mittler – auch zur Politik - der Kreisschützenverband, der nun schon ein Jahrhundert lang die einzelnen Vereine und Gilden hier in der Region zusammenhält.  Ich wünsche mir ganz besonders, dass mehr junge Menschen den Weg in Schützenvereine finden. Hier lernt die Jugend, dass sie von den Mitmenschen gebraucht wird. Schließlich steht hier nicht das Individuum, sondern die Gemeinschaft im Mittelpunkt. Und dieser Umstand ist wichtig – auch für unseren Staat. „Jeder für sich - und der Staat für alle Nöte der anderen“, kann und darf nicht als Grundsatz in unserer Gesellschaft gelten. Schlichtweg aus egoistischer Bequemlichkeit ist diese Haltung bei uns bedauerlicherweise weit verbreitet. Dadurch steht zu befürchten, dass jede Verantwortung für das Wohlergehen unseres Gemeinwesens auf den Staat, die Kommunen oder auf die unterschiedlichsten Organisationen abgeschoben wird. Das können wir uns aber nicht leisten! Wir brauchen schlichtweg das kostenlose, ehrenamtliche Engagement füreinander, so der Kreispräsident.

Das Sportschießen, das Schützenwesen insgesamt, hat eine sehr lange Tradition. Besonders nach dem zweiten Weltkrieg wurden neue Strukturen für eine moderne Schießsportorganisation geschaffen so der stellvertretende KSV Vorsitzende Kurst Desselmann in seinem Grußwort. Darüber hinaus bewahren Sie und ihre Vereine, altes Brauchtum, halten die Tradition hoch und bieten mit ihren aktiven Vereinsleben viele Begegnungsmöglichkeiten für Jung und Alt. Das alles kann nur erreicht werden, weil es immer wieder Menschen gibt, die sich für die Sache ehrenamtlich mit hohem Engagement einsetzen. Unsere Gesellschaft braucht diese Menschen, die im Sinne des Wortes Bürger- und Gemeinschaftssinn verkörpern und vorleben. Deshalb müssen wir immer wieder den gesellschaftlichen Wert des Ehrenamtes im Sport, die Leistungen im Sport – auch im Schießsport – gegenüber der Öffentlichkeit stärker bewusster machen. Leider nehmen das Ehrenamt und die Funktionärstätigkeit generell in den Vereinen ab. Wir müssen versuchen, die Bürger, unsere Mitglieder, für diese Tätigkeiten, auch wenn es nicht einfach ist, zu begeistern. Eine Verbands- und Vereinsführung wird in der heutigen Zeit immer komplizierter und bürokratischer. Ich denke bei Ihnen nur an die hohen gesetzlichen Anforderungen.

Häufig wird ihre Sportart zu Unrecht in Zusammenhang mit Gewalt gebracht. Man darf den Schießsport nicht pauschal verurteilen. Die Schützen sind Sportler wie jeder andere Sporttreibende auch. Das Sportschießen fördert die Reaktionsfähigkeit, die Disziplin und das Verantwortungsbewusstsein. Schießsport ist eine olympische Disziplin, ihre Waffen sind Sportgeräte. Versuchen Sie es immer wieder die Skeptiker auf den Schießstand zu bekommen, um den Schießsport in der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu setzen.

Wir müssen immer offen für jede neue Entwicklung sein, so wie Sie es mit der weiteren Aufnahme des Bogenschießens in ihren Vereinen gemacht haben. Bei aller Notwendigkeit zur Bereitschaft einer Änderung oder neuer Zielsetzungen darf die Tradition nicht in Frage stehen. Tradition und Sport ergänzen sich und zeichnen die Schützenvereine aus.

Dank gilt Ihnen auch für Ihr Engagement für die Sicherstellung wichtiger Rahmenbedingungen wie die ordentliche und gründliche Sachkundeausbildung. Die Lehrtätigkeit im Vereins-, Steuer- und Haftungsrecht.

Auch bei den hohen Investitionen ihrer Schießsportanlagen wurde gerade bei den Schützen viel in personellen und materiellen Eigenleistungen vollbracht. Diese Art des ehrenamtlichen Engagements stellt eine staatsbürgerliche Leistung dar, auf die der Sport stolz sein kann. Natürlich sind daneben auch entsprechende staatliche Mittel geflossen, ohne derartige Mittel ist eine Sportanlage nicht zu errichten oder ein Sportbetrieb nicht möglich. Es muss den Politikern immer wieder bewusst gemacht werden, welche Werte die Vereine mit Mitgliedern erarbeiten und erzielen. Bei all ihren großen Aktivitäten sind die Vereine voll auf die Hilfen der Kommunen angewiesen.

Kritische Worte richtete Kurt Desselmann an die Kreispolitiker. Seit einiger Zeit wartet der Kreissportverband auf die Entscheidung einer finanziellen Grundsicherung. Diese Grundsicherung müsse sein, denn ohne dies könne der Verband für die Vereine nicht arbeiten, betonte Kurt Desselmann.

Die Bundeswehr kann noch nicht auf 100 Jahre zurückblicken, so Oberst Klaus-Christian  Kuhle aber es seien inzwischen auch schon 50 Jahre. Oberst Klaus-Christian Kuhle dankte dem Verband für die geleistete Unterstützung bei Veranstaltungen, wie bei der Jubiläumsfeier zum 25. Geburtstag der Schule mit den Bogensportlern in der Marseille Kaserne.

Auch die befreundeten Schützenvereine und Gilden überbrachten viele Glückwünsche und Präsente. Nach den Grußworten und Festreden gab es einen Imbiss. Musikalisch begleitet wurde der Kommers vom Musikzug Rosenstadt Uetersen.

 

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