Dabei hatte man es in Braunschweig mit keinem geringeren als der Bundesliga-Reserve der KKS Nordstemmen zu tun. Und, eines war klar, nur ein Erfolg über den Tabellenzweiten würde die Krönung einer eh schon fantastischen Saison bedeuten. Doch diesem Druck hielt die ganze Mannschaft stand.
An diesem Wochenende muss aber aus einer starken Mannschaft doch eine Schützin ganz besonders hervorgehoben werden. Line Petermann erzielte 397 Ringe – das beste Einzelergebnis aller Mannschaften in der gesamten Saison. Zwei 100er Serien zum Auftakt, gefolgt von 98 und 99 Ringen, brachten ihr einen deutlichen Sieg gegen die starke Engländerin Jennifer Corish (389 Ringe). Doch auch an den Positionen 2 bis 4 ging es hochklassig und spannend zu. Zwischen Esben Jacobsen und seiner Kontrahentin Andrea Heitmann wechselte die Führung ständig, nach 30 Schuss stand es 303-303 unentschieden – erst mit den letzten 10 Schuss konnte Jacobsen den 389-387 Sieg sicherstellen.
Noch knapper ging es zwischen Marco Falkenhagen und Carsten Feldhaus zu. Ein nervenstarker Falkenhagen löste seinen letzten Schuss erst Sekunden vor Ablauf der Zeit aus, brachte 1 Ring Vorsprung ins Ziel und gewann 384-383. Sara Greve zeigte, dass ihre schwache Leistung vom letzten Wettkampf-Wochenende ein einmaliger Ausrutscher war und präsentierte sich in bestechender Form.
Die Olympionikin besiegte Timo Stiehl knapp, aber verdient, mit 387-384 Ringen. Auch bei Greve war die letzte Minute schon angebrochen. „Das war nichts für schwache Nerven“ – so Vorsitzender Volker Ketelsen – „meine Hände sind klitsche nass“. Nicht ganz so gut lief es für Andre Knaack an Position 5. 30 Schuss lang bot er seinem Kontrahenten Paroli, verlor in der letzten Serie aber etwas den Faden und musste seine Begegnung mit 377-382 Ringen abgeben. Ärgerlich, da man mit einem 5-0 sogar noch mit Nordstemmen die Plätze getauscht und auf Platz 2 vorgerückt wäre – aber das störte am Ende niemanden mehr.
Da die erste Mannschaft aus Nordstemmen schon in der 1. Bundesliga am Start ist, reicht dem SV Olympia 72 der dritte Tabellenplatz, um am 2. Februar in Hannover um den Aufstieg in die höchste Klasse zu schießen. Sieben Mannschaften werden hier um 2 freie Plätze in der ersten Liga kämpfen – allerdings nicht nach dem Prinzip Schütze gegen Schütze. In der Relegation werden die Ringe aller 5 Schützen aus zwei Durchgängen addiert. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse der Kontrahenten zählen die Olympioniken eher nicht zu den Favoriten – eine Situation, mit der die Mannschaft ganz gut leben kann, wie Teamchef Thomas Schimmer verriet.
2. Bundesliga Nord / Luftgewehr
1. Braunschweiger SG 1545 23 : 12 12 : 02
2. KKS Nordstemmen II 21 : 14 10 : 04
3. SV Olympia 72 19 : 16 10 : 04
4. SV Wieckenberg 21 : 14 08 : 06
5. SB Freiheit II 17 : 18 06 : 08
6. SGi Steinkirchen 15 : 20 06 : 08
7. SV Leuchtenburg 13 : 22 04 : 10
8. SV Roland Bad Bramstedt 11 : 24 00 : 14
