NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

Schützen lieferten sich spannende Wettkämpfe

An drei Wochenenden im Juni wurden in Kellinghusen die Meisterschaften in den Disziplinen mit dem Kaliber 22 und 32/38 ausgetragen. Die Schützen vom PC Rendsburg wurden ihren Favoritenrollen in den Altersklassen und Seniorenklassen erwartungsgemäß gerecht.

Am ersten Wochenende standen die Wettkämpfe in der Schützenklasse mit der Zentralfeuerpistole 32/38 auf dem Programm. In der Mannschaftswertung konnte der PC Rendsburg I seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen und siegte mit 1626 Ringen äußerst  knapp vor der BSchG Bad Oldesloe (1624) und dem PC Rendsburg II (1614). Die Schützen des Polizeisportvereins Eutin um Ulrich Schütt – Vizemeister des vergangenen Jahres – mussten sich in Abwesenheit von Fiete Pietsch mit dem vierten Platz begnügen.

Die ersten vier Plätze in der Einzelwertung sicherten sich ebenfalls die Rendsburger. Uwe Hofmann wurde Landesmeister mit hervorragenden 566 Ringen vor seinen Vereinskameraden Helge Hagen (558) und Claus Closius (552). Den vierten Platz sicherte sich Dr. Joris Feindt (ebenfalls PC Rendsburg) mit 548 Zählern – ringgleich mit dem Eutiner Ulrich Schütt (548), der seinem Gegner aufgrund der schlechteren letzten Serie den Vortritt lassen musste.

Für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften waren im vergangenen Jahr 549 Ringe erforderlich. Mit etwas Glück wird das Limit nochmals um einen Ring gesenkt – dann wären  Feindt und Schütt ebenfalls dabei.

Bei den Wettbewerben mit der Sportpistole, die wieder die meisten Teilnehmer mit dem Kaliber .22 stellten, konnten in diesem Jahr die Disziplinen Präzision und Duell in der Schützenklasse nur mit einer Unterbrechung – wie auch auf den Deutschen Meisterschaften üblich - geschossen werden. Ein Umstand, der fast die Hälfte der Teilnehmer veranlasste, den Wettkampf nach dem Präzisionsdurchgang aus Zeitgründen zu beenden.  Sehr schade, wenn man bedenkt, dass diese Meisterschaft nur einmal jährlich stattfindet und die Fahrkarte nach München für den ein oder anderen erreichbar gewesen wäre.

Landesmeister in dieser Klasse wurde Stefan Vollertsen von den Sportschützen Fahrdorf mit 557 Ringen. Leider kam Vollertsen erst ab der dritten Serie so richtig in den Wettkampf. Die beiden ersten Serien in der Präzision mit 89 und 90 Ringen werden ihn wohl die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften gekostet haben, für die in den letzten Jahren um die 562 Zähler nötig waren. Den zweiten Platz belegte Andreas Klauck vom SSV Kassau (545) vor Meik Arndt (PostSV Elmshorn) mit 337 Ringen.

Die Damenklasse mit der Sportpistole beherrschte wie schon im vergangenen Jahr Frauke Rittscher vom PC Rendsburg mit hervorragenden 555 Ringen. Die Silbermedaille ging an Sandra Klode vom Schützenverein Rellingen (525) vor der Fahrdorferin Anja Niemann-Remien. Frauke Rittscher dürfte mit Sicherheit in München dabei sein.

Besonders leistungsstark zeigte sich wie gewohnt die Altersklasse. In der Mannschaftswertung siegte mit der Sportpistole der PC Rendsburg souverän mit 1674 Ringen vor dem Schützenverein Rellingen (1621) und dem Schützenverein Lehmrade (1616). Ob dieses Ergebnis für den PC Rendsburg reichen wird, um mit der Mannschaft nach München zu reisen, lässt sich erst nach Bekanntgabe der Limitzahlen Ende Juli sagen. In den letzten drei Jahren waren die Anforderungen von 1663 auf 1677 Ringe gestiegen. Wie lange sich diese Entwicklung so fortsetzen wird, wird sich zeigen.

Die Einzelwertung gewann Jürgen Scheer (PC Rendsburg) mit 563 Zählern etwas überraschend vor seinem Vereinskameraden und dem Landesmeister der letzten Jahre Uwe Hofmann (559). Scheer konnte sich nach der Präzision bereits fünf Ringe Vorsprung sichern. Nach dem ersten Durchgang im Duell hatte jedoch plötzlich Hofmann nach einer 97-Serie die Nase mit einem Treffer vorn. Aber Jürgen Scheer behielt die Nerven und konterte mit einer überragenden 99-Serie. In der Schlussrunde konnte Hofmann zwar noch um einen Ring näher herankommen, aber den Sieg konnte er Scheer nicht mehr nehmen. Heiko Spehr vom SV Lehmrade belegte den dritten Rang mit 550 Treffern. Hier wäre sicher etwas mehr drin gewesen; in der ersten Serie erzielte Spehr nur 86 Zähler. Obwohl er sich im weiteren Verlauf gut steigern konnte, schlug diese erste Serie in der Endabrechnung unabänderlich zu Buche.

Landesmeisterin in der Damen-Altersklasse wurde Ina Vollprecht vom SV Rellingen mit 533 Ringen. Die Plätze zwei und drei waren hart umkämpft. Anja Leise aus Linau - bereits Landesmeisterin mit der Luftpistole – lag nach der Präzision mit drei Zählern vor ihrer Gegnerin Andrea Stöterau (Sportschützen Güby-Borgwedel). Diesen Rückstand konnte Stöterau aber im Duell aufholen, so dass beide ihren Wettkampf mit 525 Ringen beendeten. Ein Stechen musste über die Platzvergabe entscheiden. Hier verließen Andrea Stöterau ein wenig die Nerven, so dass Leise den Stechdurchgang mit 42 / 33 Treffern für sich entscheiden konnte.

In der Seniorenklasse gewann Holger Nesemann vom PC Rendsburg die Goldmedaille mit 557 Ringen denkbar knapp vor dem Lübecker Sportschützen Horst Bergmeier (555). Nach der Präzision lag Nesemann mit nur einem Treffer vor Bergmeier. Die Führung zwischen den Kontrahenten wechselte im weiteren Wettkampf ständig. Nach den 30 Duellschüssen konnte Nesemann noch einen weiteren Zähler gutmachen, was für den Sieg reichte. Den dritten Platz holte sich Helge Hagen (552) – ebenfalls PC Rendsburg.

Während bei den Erwachsenen 71 Teilnehmer mit der Sportpistole starteten, waren es im gesamten Jugend- und Juniorenbereich nur neun. Zusätzlich ließen auch fast alle Ergebnisse ein wenig zu wünschen übrig.

Die Jugendklasse gewann der Rellinger Mauricio Arndt mit 519 Ringen vor dem Landesmeister mit Luftpistole Phillip Bukowski (511) von den Sportschützen Pölitz. Die Bronzemedaille errang Tom Linke (SpSch Neumünster) mit 475 Zählern. Weitere Jugendliche waren – auch in der weiblichen Klasse – nicht am Start. Wie hoch die Limitzahlen für die Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr liegen werden, lässt sich vor der Bekanntgabe Ende Juli schwer einschätzen. In den vergangenen drei Jahren stiegen sie von 509 auf 517 Treffer.

In der Klasse der Junioren B waren ebenfalls nur drei Schützen Start. Der Landesmeister mit der Luftpistole mit 364 Ringen Malte Hoffmann vom VfL Tremsbüttel hatte wohl einen „gebrauchten Tag“ erwischt. Er gewann mit für ihn „mageren“ 511 Ringen vor dem Böklunder Nico Holmer (500) und dessen Vereinskameraden Jan Marxsen (425).

Ein herausragendes Ergebnis schoss in der Klasse der Juniorinnen B Jill-Bastienne Flor vom SSV Kassau. Mit erreichten 547 Ringen hätte sie in der Damenklasse als auch in der Schützenklasse ebenfalls einen Platz auf dem Treppchen erreicht. Mit diesem Ergebnis wird sie mit Sicherheit in München dabei sein – lag das Limit in dieser Klasse bei 528 Zählern. Fazit von Jill: „547… so viel habe ich noch nie in einem Wettkampf geschossen. Aber das Ticket nach München habe ich eigentlich nicht verdient. Ich habe so wenig trainiert, da wären andere schon eher mal dran gewesen.“

Noch magerer waren die Teilnehmerzahlen in den Klassen der Junioren A und Juniorinnen A. Dort siegten die alleinigen Starter Timo Zimmermann vom SchV Rellingen mit 511 Zählern sowie die Ahrensburgerin Kimberly Köster (508).

Der Wettbewerb NDSB Schnellfeuer wurde – wie der Name schon sagt – nur auf Landesebene ausgetragen und war wieder fest in Rendsburger Hand. Es gewann Claus Closius mit bemerkenswerten 546 Ringen vor seinen Vereinskameraden Sven Jürgensen (523) und Helge Hagen (511).

In der Disziplin der „Olympischen Schnellfeuerpistole“ (OSP) ging es dann wieder um Fahrkarten zu den Deutschen Meisterschaften, die Ende August stattfinden.

Bedenklich war die Tatsache, dass es in der Schützenklasse keine Teilnehmer gab.

Die Altersklasse - mit fünf Teilnehmern - gewann Sven Jürgensen vom PC Rendsburg mit guten 523 Ringen vor seinen Kollegen Jürgen Scheer (517) und Uwe Hofmann (504). Jürgensen kann sich auf die Münchenreise berechtigte Hoffnungen machen. Jürgen Scheer wird auf die Limitzahlen, die der Deutsche Schützenbund Ende Juli bekannt geben wird, warten müssen, denn 517 war genau das Limit des vergangenen Jahres. Allerdings war die Tendenz in den letzten drei Jahren auch in dieser Disziplin ansteigend.

Erfreulich war, dass es in der Junioren B Klasse wieder Nachwuchs gibt. Malte Hoffmann vom VfL Tremsbüttel gewann mit 488 Ringen deutlich vor dem Böklunder Nico Holmer (452) und Norman Schütze vom SchV Quickborn-Renzel (433). Damit sollte Malte neben der Luftpistole auch mit der Schnellfeuerpistole in München vertreten sein – ein kleines Trostpflaster nach dem „…“  Sportpistolenwettkampf.

Ein ähnliches Bild zeigte der Wettkampf mit der freien Pistole. In der Schützenklasse gab es lediglich noch zwei Teilnehmer. Torge Petersen von der Schützengilde Beckersberg holte sich die Goldmedaille mit 516 Ringen vor dem Eutiner Oliver Strugies (493). 

Da war in der Altersklasse schon mehr los. 17 Teilnehmer gingen hier an den Start. Die Mannschaftswertung gewann deutlich der PC Rendsburg I (1525) vor den Schützen des PSV Eutin (1478), die auch hier auf Fiete Pietsch verzichten mussten. Die Bronzemedaille holte sich der PC Rendsburg II (1428).

In der Einzelwertung siegte Ulrich Schütt vom PSV Eutin klar mit guten 527 Zählern, die doch recht sicher für München reichen sollten. Den zweiten Platz erkämpfte sich Uwe Hofmann (PC Rendsburg)  mit 511 Ringen vor seinem Teamkameraden Helge Hagen – ebenfalls 511. Hofmann, der bis zum letzten Durchgang deutlich mit acht Treffern hinter Hagen zurücklag, konnte durch eine hervorragende 95-Serie am Ende diesen Rückstand noch aufholen. Allerdings ist es mehr als fraglich, ob dieses Ergebnis für Hofmann und Hagen für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften reichen wird. Nach 510 und 511 Ringen stieg das Limit im vergangenen Jahr auf 514 Zähler. Die beiden müssen also noch ein wenig warten und hoffen.

Den Schlusstag bildeten wie gewohnt die Wettkämpfe mit der Standardpistole. Und wie gewohnt hatte der PC Rendsburg auch hier die Nase vorn. Die Mannschaft I gewann mit einem gewaltigen Vorsprung mit 1633 Treffern vor der zweiten Mannschaft (1531) und den Schützen aus Rellingen (1524). Damit sollte der PC Rendsburg auf jeden Fall nach München reisen dürfen.

Die Goldmedaille in der Schützenklasse holte sich Benjamin Hue vom VfB Schuby knapp mit 528 Zählern vor dem Fahrdorfer Stefan Vollersten (525) und dem Kassauer Andreas Klauck (505).

Die Alterklasse bot hervorragende Ergebnisse. Neben den Rendsburger Mannschaftskollegen Helge Hagen (552), Sven Jürgensen (541) und Uwe Hofmann (540), könnte auch der Viertplatzierte Burger Schmahl (535) von den SpFrSch Neumünster mit etwas Glück das Ticket für die Reise nach München gelöst haben. Das Limit schwankte in den letzten Jahren zwischen 532 und 530 Ringen.

Wir wünschen allen Schützen viel Erfolg auf den Deutschen Meisterschaften und drücken denen die Daumen, die noch auf die Limitzahlen warten müssen.

 

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