NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

125 Jahre Itzstedter Schützenverein

Vorsitzender Günther Kaste war sehr erfreut über die große Schar an Ehrengästen aus Sport, Politik, Schützinnen und Schützen, die sich im Festzelt eingefunden hatten um bei der 125 Jahr Jubiläumsfeierstunde dabei zu sein.

Günther Kaste hieß alle herzlich willkommen und konnte auch die Landrätin Jutta Hartwieg, den Amtsvorsteher Gerhard Brors, den Bürgermeister Freerk Fischer, den Präsidenten des NDSB Peter Kröhnert, den Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann, den ersten Vorsitzenden des Kreissportverbandes Sven Neitzke, die Ehrenmitglieder sowie viele befreundete Vereine und Gilden begrüßen.

In seiner bekannt humorigen und schlagfertigen Art gab Günther Kaste  einen Rückblick auf die sehr ereignisreichen 125 Jahre Itzstedter Schützenverein.

Viel Arbeit, Akten lesen usw. musste der Verein leisten um das genaue Gründungsjahr festzustellen, denn es gab diverse Ungereimtheiten, war es nun 1887 oder 1897.

Mit Hilfe des Bundespräsidialamtes sowie der Staatskanzlei Kiel und des Landessportverbandes wurde das Gründungsjahr jetzt für ewige Zeiten auf 1887 festgelegt.

Einige Leute, die dem Schützenwesen wohl gesonnen waren, gründeten 1887 den Itzstedter Oeringer Kriegerverein, aus dem dann im Laufe der vielen Jahre der heutige Schützenverein wurde. Außer dem Trainingsschießen wurde jährlich ein Ball zum Gemütlichen Zusammensein abgehalten. Im Jahre 1895 erhielt der Verein seine erste Fahne, auf der eigenartigerweise 1888 als Gründungsjahr stand. Wie bei den meisten Schützenvereinen, kam auch der Itzstedter Oeringer Kriegerverein während des ersten Weltkrieges zum Erliegen. Erstmals wurde nach dem Krieg im Jahre 1920 eine Generalversammlung abgehalten. Während der Naziherrschaft ruhte der Verein nicht, er änderte sich nur die Anrede auf Kameradschaftsführer und aus der Versammlung wurde Kameradschaftsappell.

In dem Zeitraum von 1942 bis 1954 kam der Verein dann doch zum Erliegen. Das änderte sich 1954, dort trafen sich neun Mitglieder um den Verein wieder mit Leben zu erfüllen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Fritz Bross sen. gewählt. Bis 1957 wuchs die Mitgliederzahl auf 40 Schützenbrüder an, und der Verein wurde in „Kameradschaft ehemaliger Soldaten“, nach der Tradition des Kriegervereins Itzstedt von 1987 umbenannt. Von 1958 bis 1985 war Richard Arps der Vorsitzende. Der Verein hat Richard Arps viel zu verdanken, er hat damals mit Weitsicht den Verein geführt und den Grundstein gelegt für das, was der Verein heute ist.

Es wurde auch mit dem Bau eines Schützenhauses begonnen. Zur Finanzierung wurden 500 Bausteine zu je 5,-- DM verkauft.

Der erste König wurde am 29. August 1959 ausgeschossen. Es war der Franz Kaiser, der, als er zum König proklamiert wurde, sagte:“Kiek an, nu is der Kaiser König worn. An diesem Ausspruch konnten sich noch viele Mitglieder auf der Feierstunde erinnern. Im Juli 1961 wurde der Verein nochmals unbenannt. Er nannte sich fortan Itzstedter Schützenverein, und er wurde einstimmig in den Kreisschützenverband Stormarn aufgenommen. Ein paar Jahre später schließt sich der Verein dem Kreisschützenverband Segeberg an, bleibt aber noch weiterhin Mitglied im Kreisschützenverband Segeberg.

Am 19. Mai 1962, also vor 50 Jahren, wurde die jetzige Fahne geweiht, auf der das Gründungsdatum 1887 steht. 1964 wurde das Angebot der Schießdisziplinen mit dem Wurfscheibenstand erweitert und die erste Schützenhalle fertig gestellt.

Am 18 Juli 1965 wurde Karl Dressel vom Itzstedter Schützenverein Verbandsschützenkönig des Kreisschützenverbandes Stormarn.

1966 wurden die ersten Damen in den Verein aufgenommen. Wir waren damals schon soweit Damen aufzunehmen, da die Männer es nicht alleine wuppen konnten, sagte Günther Kaste schmunzelnd.

Im Jahre 1967 stiftete Schützenbruder Walter Reck dem Verein eine Jungschützenstandarte.

Durch erste Qualifikationen zur Deutschen Meisterschaft in den 70er Jahren machten die Itzstedter Schützen sportlich auf sich aufmerksam. 1986 gibt sich der Verein eine neue Satzung und nennt sich nun von an „Itzstedter Schützenverein e.V. in Tradition des Itzstedt Oeringer Kriegerverein von 1887"

Man kann gar nicht hoch genug bewerten was der damalige Vorstand und die Mitglieder geleistet haben. Die Gesamtkosten für den Umbau haben damals 400.000 DM gekostet. Wir können uns nur bei der Gemeinde sowie dem Kreis und dem Land bedanken für die Zuschüsse, die wir damals erhalten haben, so Günther Kaste.

1982 wird Erika Holst erste Landeskönigin des Norddeutschen Schützenbundes.

1999 kann der Verein sportlich seinen größten Erfolg feiern. Sonja Scheibl wurde zum ersten Mal Deutsche Meisterin im Trapschießen. In den letzten Jahren folgten noch viele nationale Titel für Sonja Scheibl. Die sportlichen Leistungen wurden immer besser, aber die absolute Krönung war in diesem Jahr die Teilnahme von Sonja Scheibl an den olympischen Sommerspielen in London, sagte  Günther Kaste stolz. Als Günther Kaste Sonja Scheibl  für diesen großartigen Erfolg gratulierte und einen Blumenstrauß überreichte, gab es stehende Ovationen für die sympathische Trapschützin.

Zum Schluss richtete Günther Kaste noch ein paar Worte an die Politiker. Seien sie so nett und beachten Sie bei ihren Entscheidungen, dass das Ehrenamt uns nicht so schwer gemacht wird, dass wir Ehrenamtler die Verantwortung für einen Verein nicht mehr übernehmen können. Menschen die Schlechtes im Schilde führen, können sie auch durch die schärfsten Auflagen im Schützenwesen nicht ändern. Wir Schützen sind auch ein Stück deutscher Kultur.

Peter Kröhnert, der Präsident des NDSB und 1.Vorsitzender des Kreisschützenverbandes Segeberg überbrachte die herzlichsten Grüße beider Verbände und gratulierte ganz herzlich zum 125jährigen Bestehen. Ein 125jähriges Jubiläum ist für einen Verein ein freudiger aber auch ein besonderer Anlass. Schließlich ist es in der heutigen unbeständigen Zeit nicht selbstverständlich, dass die Tradition und der Sport durch viele ehrenamtliche Helfer bewahrt werden.

Unsere Schützenvereine und Gilden stehen in ganz besondere Weise in der Verantwortung. Wir alle kennen die einseitig negative Sicht, die immer dann wieder durch die Medien geht, wenn sich schreckliche Tragödien durch Schusswaffen ereignen. In unseren Vereinen und Gilden wird so vieles geleistet, was seitens der Politik und Presse mit keinem Wort der Versöhnung gewürdigt wird, sagte der Präsident. Stattdessen werden Statistikzahlen so ausgelegt, als würden diese Zahlen belegen, wie gefährlich unser sportliches Schießen ist.

Es wird Zeit zu zeigen, dass wir eine verantwortungsvolle Gemeinschaft sind. Wir sind Sportler!! Und wir haben eine sehr lange und starke Tradition, auf die wir stolz sein können.

Gute Kameradschaft und sportliche Erfolge sind die besten Voraussetzungen für eine aussichtsreiche Zukunft. Möge diese Haltung und dieses Streben in froher Geselligkeit auch weiterhin beim Itzstedter Schützenverein gepflegt werden und noch viele junge und alte Schützen für diesen Sport und die Tradition begeistern.

Zum Schluss seiner Rede bat er Sonja Scheibl nach vorne. Er gratulierte Sonja Scheibl ganz herzlich zu ihrer Qualifikation zu den Olympischen Spielen und zu einem hervorragenden 17. Platz von 25 der Weltbesten Schützen bei den Spielen, und dieses als lupenreine Amateurin.

Du hast den guten und schönen Schießsport hinaus in die Welt getragen, so Peter Kröhnert.

Alle Festredner lobten die sportlichen Aktivitäten, die Pflege des Brauchtums, Bürgersinn, Heimatliebe und Geselligkeit des Vereins.

Landrätin Jutta Hartwieg überreichte dem Schützenverein eine Plakette des Bundespräsidenten Joachim Gauck, eine Urkunde des Ministerpräsidenten Torsten Albig  und einen Gutschein für die Jugendarbeit. Auch der neue Vorsitzende des Kreissportverbandes Segeberg kam nicht mit leeren Händen. Er überreicht vom Kreissportverband einen Scheck und vom Landessportverband eine Urkunde

Nach den  Grußworten der Ehrengäste überbrachten die Vereine und Gilden ihre Glückwünsche und Präsente.

Auch Boris Sesiani überreichte im Namen der Zeltwirtfamilie ein Präsent, da nicht nur der Verein 125 Jahre feiern konnte, sondern auch der Zeltwirt zum 25 Mal sein Zelt in Itzstedt aufstellen durfte. Günther Kaste dankte Allen für die Glückwünsche, den Präsenten und den Flachgeschenken.

Nach dem offiziellem Teil, gab es ein Essen, bevor es am Nachmittag zum Festumzug durch Itzstedt ging. Leider war das Wetter nicht jubiläumsreif, während des Festumzuges fing es an zu gießen, so dass man spontan den Festumzug verkürzte. Das tat der guten Stimmung im Festzelt aber keinen Abbruch. Bei köstlichen Torten, Getränken, Musik und Klönschnacks über die letzten Jahrzehnte ließ man den Tag ausklingen.

 

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