NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

Sonja Scheibl hat Olympia fest im Visier

Trapschützin Sonja Scheibl ist vom Deutschen Schützenbund für die Olympischen Spiele in London nominiert worden. Nach den Europameisterschaften, dem letzten Ausscheidungsschießen, der Flintenschützen in Larnaca (Zypern) konnte Sonja Scheibl jubeln, sie schießt in London.

Die Ausscheidungen für die Olympischen Spiele fanden bei dem Weltcup Ende April in London und bei der Europameisterschaft auf Zypern statt. An den Ausscheidungskämpfen nahmen bei den Trapschützen Katrin Quooß, Jana Beckmann und Sonja Scheibl teil.

Da die Tischlermeisterin, wie sie sagt, zurzeit eine gute Technik schießt, sei sie mit einem guten Gefühl und mit dem nötigen Selbstbewusstsein zum Weltcup nach London gefahren. Und ihr Gefühl trügte nicht, nach dem Weltcup, der auf der Olympiaschießanlage geschossen wurde, ging sie mit einem kleinen Vorsprung, trotz eines fatalen Fehlers, vor ihren beiden Mitstreitern in das letzte Ausscheidungsschießen. Da es beim Wettkampf regnete deckte sie ihre Flinte mit einem Handtuch ab. Als sie dann dran war, vergaß sie glatt das laden. Gab das Kommando ab, und es kam nix, also Fehler. Die Konzentration war natürlich auch dahin, also die beiden nächsten Schüsse auch keine Treffer. Und trotzdem konnte sie sich einen kleinen Vorsprung raus schießen. Aus Erfahrung weiß Sonja Scheibl aber auch, dass im nächsten Wettkampf dieser ganz schnell wieder weg sein kann.

Trotz des Missgeschickes ist sie mit dem gleichen Selbstvertrauen nach Zypern zu den Europameisterschaften und letztem Ausscheidungsschießen geflogen. Und dort bewies sie ihre Klasse, sie hat einen ihrer besten Wettkämpfe geschossen, mit Serien von 23/22/24. Dieses bedeutete nach dem Vorkampf  69 Treffer. Im Finale traf sie 21 Scheiben. Beim Finale haben die Schützen nur einen Schuss statt wie im Vorkampf zwei Schuss in der Flinte.

Danach musste sie um Platz drei und vier ins Stechen. Obwohl sie die sechste Scheibe verfehlte und Platz vier errang, war es für Sonja Scheibl ein voller Erfolg. Fünf Scheiben im shoot-off zu treffen war für sie ein riesen Erfolg.

Nach dem letzten Durchgang im Vorkampf wurde Sonja mitgeteilt, dass sie die Fahrkarte für die Olympischen Spiele hat. Da ihre Mitstreiter aber noch schießen mussten, konnte sie es erst glauben, als deren Ergebnisse fest standen. Die Freude war natürlich riesengroß, aber dennoch hat die Erschöpfung und die abfallende Anspannung für etwa zwei Tage die Oberhand gewonnen, so Sonja Scheibl, sie war einfach nur platt.

Auch wenn Sonja Scheibl mit einem Vorsprung in den letzten Wettkampf gegangen ist, hat sie nicht vorher mit den Spielen geliebäugelt, sondern sich einfach auf ihren Wettkampf konzentriert.

Sonja Scheibl, die seit 13 Jahren in der Nationalmannschaft auf hohem Niveau schießt, hat schon viele Weltcups, Europa- und Weltmeisterschaften  geschossen. Die Olympischen Spiele werden ihre bislang größte Herausforderung sein.

Sie wird voraussichtlich am 1. August nach London fliegen. Zwei Tage später ist dann offizielles Training, und am 4. August ist dann der große Tag, der Wettkampftag. Morgens um 9 Uhr beginnt die Qualifikationsrunde und um 15 Uhr findet das Finale im Royal Artillery Barracks statt.

Aber bis es soweit ist, wird Sonja Scheibl noch einige Trainingsmaßnahmen u.a. in Wittstock, Suhl und Wiesbaden haben. Dann wird vom Deutschen Olympischen Sportbund in Mainz die offizielle Einkleidung sein. Natürlich wird sie auch zu Hause alleine noch fleißig trainieren. Denn einen Heimtrainer hat sie nie gehabt. Sie spricht sich bei Lehrgängen auf Bundesebene mit ihrem Bundes- bzw. Co-Trainer ab, und versucht dann, es zu Hause selbstständig um zusetzten. Beim nächsten Lehrgang, überprüft sie dann mit ihrem Trainer die Umsetzung. Damit hat sie in den letzten Jahren sie besten Erfahrungen gemacht.

Neben dem Training und den offiziellen Terminen arbeitet die Tischlermeisterin von Montags bis Freitags acht Stunden in der Möbeltischlerei Adam in Bad Segeberg. Ihren Beruf nutzt sie auch für ihr Hobby, denn ihren Schaft von ihrer Flinte hat sie auf ihre Bedürfnisse zurecht geschliffen.

Sonja Scheibl, ist durch ihre Eltern Heidi und Gerd Günter zum Trapschießen gekommen. 1992 trat sie in den Itzstedter Schützenverein ein. Beim Verein, der in diesem Jahr sein 125 jähriges Bestehen feiert, ist die Freude über die Olympiateilnahme ihres Aushängeschildes natürlich riesen groß.

Wir wünschen Sonja Scheibl für die Vorbereitung die nötige Ruhe und in London viele viele Treffer.

 

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