NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

Rettung in letzter Sekunde

Fahrdorfer Sportschützen schaffen das Unglaubliche und bleiben in der 1. Bundesliga

Mit einem enormen Kraftakt und gleichzeitig einer Werbung für den Schießsport beendeten die Sportschützen Fahrdorf die laufende Saison am vergangenen Wochenende in Broistedt. Im Showdown gegen den Mitabstiegskandidaten Neustadt/Sachsen und dem Titelfavoriten PSV Olympia Berlin kam es zu zwei spannenden Duellen die an Dramatik kaum zu überbieten waren. Direkter Abstieg, Relegation und sogar der Klassenerhalt waren für die Fahrdorfer  vor diesen beiden Partien noch möglich. Dass am Ende der Klassenerhalt dabei heraussprang hatte kaum einer für möglich gehalten.
In der ersten Begegnung gegen das Sachsenteam aus Neustadt half beiden Mannschaften nur ein Sieg zum Erreichen des Minimalzieles Relegation. Neustadt ging mit den auf allen Positionen klar besseren Vorergebnissen als Favorit in dieses Match.

Zu Beginn des Matches hatten die Neustädter noch eine leichte Führung an fast allen Positionen für sich auf dem Papier zu verzeichnen. Doch nachdem sich die Anfangsnervosität gelegt hatte, drehten die Fahrdorfer angefeuert, von ihrem stets umherrennenden Trainer und dem mitgereisten Anhang förmlich auf.
An Position eins holte Alexander Pettersson mit zwei starken Schlussserien den ersten Punkt für sein Team. Mit 373:368 ließ er seinem Gegner Mathias Putzmann keine Chance und legte damit den Grundstein für den erhofften Fahrdorfer Sieg. Den zweiten Einzelpunkt sicherte sich Henrik Droppelmann an Position drei. Droppelmann besiegte Claudia Döring souverän mit 377:365. Den dritten Punkt zum dringend benötigten Sieg holte an Position vier Steffen Schröder, der seinen Gegner Michael Becker mit 376:373 niederrang. Auch Matthias Hofmann an Position fünf lieferte sich mit Kontrahentin Anneliese Falkenberg ein spannendes Match, musste sich aber am Ende mit 370:373 knapp geschlagen geben. Das beste Fahrdorfer Einzelergebnis erzielte an diesem Tag  Stefan Vollertsen, der für sein Team an Position zwei starten musste. Aber seine am hochklassigen 378 Ringe reichten am Ende leider nicht zu seinem erhofften ersten Saison-Einzelpunkt, da  sein Gegner Marco Angermann ebenfalls 378 Ringe erzielt hatte. Im abschließenden Stechen unterlag Vollertsen  seinem sächsischen Kontrahenten knapp. Dies tat der Freude über den 3:2 Sieg aber keinen Abbruch, denn was sich am Endergebnis scheinbar knapp anhört, war letztendlich doch hochverdient und in der Gesamtringzahl lag das Fahrdorfer Team auch mit 1874:1857 deutlich vor Neustadt.

Der erste Schritt Richtung Klassenerhalt war somit getan, denn nach diesem Sieg war zumindest der angestrebte vorletzte Tabellenplatz erreicht, der zur Teilnahme an der Relegation erforderlich ist. Jetzt galt es die Konzentration aufrecht zu halten um am nächsten Tag im Match gegen Berlin nochmals gut abzuschneiden. Berlin hatte zuvor im zweiten Tagesmatch Gastgeber Broistedt mit 3:2 besiegt und damit den ersten Tabellenplatz gefestigt. Nur Fahrdorf konnte den Berlinern noch den Nordmeistertitel versauen und Broistedt zum Meister machen.

Im letzten Match gegen Rekordmeister Berlin machte Fahrdorf die Sensation perfekt : In einem unglaublich dramatischen und spannendem Finalspiel um den Klassenerhalt rangen die Fahrdorfer den Topfavoriten Berlin deutlich und auch in dieser Höhe verdient mit 1:4 nieder und sicherten sich so in letzter Sekunde doch noch den Klassenerhalt in der ersten Bundesliga.
Lediglich Stefan Vollertsen musste sich seinem Berliner Kontrahenten geschlagen geben. Gegen den Deutschen Nationalkader Schützen Florian Schmidt unterlag er mit 376:369. Dies sollte aber auch an diesem Tag der einzige Punkt für das Berliner Starensemble gewesen sein. Die Zuschauer in der Halle rieben sich verwundert die Augen, war doch von Anfang an nur eine Fahrdorfer Führung zu sehen.

Berlins Nummer eins, Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister Uwe Pottek wurde niedergekämpft und unterlag dem Fahrdorfer Alexander Pettersson klar mit 374:377. Henrik Droppelmann bezwang Thorsten Dworzak mit 373:377. Auch der Berliner Torsten Rexin hatte nicht den Hauch einer Chance gegen einen auch am zweiten Tag wieder erstklassigen Steffen Schröder, der seinen Gegner klar mit 368:376 besiegte und somit den nicht für möglich gehaltenen Sieg zum Klassenerhalt perfekt machte. Am spannendsten war die Partie an Position fünf zwischen Holger Buchmann und dem Fahrdorfer Matthias Hofmann. Die Führung zwischen den beiden Kontrahenten wechselte ständig hin und her. In einem hochklassigen Match stand es am Ende leistungsgerecht 378:378 und somit musste dieser nicht mehr entscheidende Punkt im Stechen vergeben werden. Mit einer zügig geschossenen 10 holte Mattias Hofmann seinen Punkt und machte damit die Sensation zum 1:4 Sieg perfekt.
„Was für eine Mannschaft und was für ein Match“, jubelte ein sichtlich gelöster Trainer Karl-Heinz Wolff nach Spielende. Er hatte auch allen Grund dazu: Seine Mannschaft hat sich durch den sensationellen Sieg gegen den Tabellenführer und Rekordmeister PSV Olympia Berlin den Klassenerhalt gesichert und darf nun auch im nächstem Jahr wieder in der 1. Bundesliga auf Punktejagd gehen. „Meine Schützen haben heute einfach alles gegeben. Das war purer Wille und eine Menge an Leidenschaft, ich bin sehr stolz“, lobte Wolff die Mannschaft für die kämpferisch beeindruckende Leistung gegen die Gegner aus der Bundeshauptstadt. Sein Team startete äußerst konzentriert und engagiert in die alles entscheidende Partie.

Der Jubel war nach dem Match in der Halle grenzenlos und das Team lag sich feiernd in den Armen. Die Handys standen nicht still um die gute Nachricht an Fans und Freunde zu schicken und zahlreiche Glückwünsche bis spät in die Nacht entgegenzunehmen.

An dieser Stelle möchte sich der Trainer und Vorsitzende der Sportschützen Fahrdorf Karl-Heinz Wolff im Namen aller Schützen der 1. Mannschaft bei den Fans und den zahlreichen Zuschauern für die geleistete Unterstützung an diesem, aber auch an den anderen Spieltagen recht herzlich bedanken! Insbesondere gilt der Dank auch den Lebenspartnern und Familien, die uns viele Stunden entbehren mussten und uns immer wieder den Rücken für diesen zeitintensiven Sport freigehalten haben.

Ein besonderer Dank gilt darüber hinaus auch den Sponsoren, die es uns durch ihre finanzielle Unterstützung erst möglich gemacht haben in der ersten Bundesliga zu bestehen.  

 

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