NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

Bogenschützen des NDSB sehr erfolgreich

Birgit Speit und Henrik Hornung gewannen bei den Deutschen Bogenmeisterschaften in Dietzenbach die Goldmedaille.

Jochen Haats und die Norderstedter Mannschaft errangen die Bronzemedaille.

 

Spannung pur schon im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften Bogen Halle 2011 in Dietzenbach bei Frankfurt/M. - zum einen wegen der sportlichen Frage, ob die Favoriten des NDSB ihrer Rolle gerecht werden könnten, zum anderen wegen der Frage, ob die mit der Bahn Anreisenden wegen möglicher Streiks der Lokführer den Zielort zeitgerecht erreichen würden.

Die sportliche Frage wurde gleich am Freitagvormittag, dem ersten Tag der Deutschen Meisterschaft, mit einem Paukenschlag beantwortet: Trotz Erkrankung dominierte Birgit Speit von SV Fortuna Stampe (Rendsburg-Eckernförde) den Wettkampf  in der Damenklasse Blankbogen von Anfang an und baute während des ersten von zwei Durchgängen ihren Vorsprung immer weiter aus. Die bange Frage während der Pause war nur, ob sie konstitutionell auch im zweiten Durchgang durchhalten könne, da ihr die Erschöpfung doch anzumerken war. Birgit Speit legte aber einen tollen zweiten Durchgang hin und beendete ihn mit 537 Ringen und damit einen komfortablen Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Damit konnte sie ihren Triumph aus dem Vorjahr wiederholen und den Titel der Deutschen Meisterin für sich, ihren Verein und den NDSB erneut erringen. Gleichzeitig überbot sie den von ihr selbst gehaltenen Deutschen Rekord deutlich.

Die zweite Frage wurde dadurch beantwortet, dass Teilnehmer am Wettkampf mit deutlicher Verspätung in der Halle eintrafen und ohne Vorbereitung direkt in den Wettkampf eintreten mussten. Aktive des NDSB waren von diesem deutlichen Nachteil zum Glück nicht betroffen.

Für den Norddeutschen Schützenbund verliefen die Wettkämpfe super, besonders die Jungschützen zeigten ihre Klasse bei den nationalen Titelkämpfen.

Bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft in der Halle holte Jochen Haats (SV Fortuna Stampe) mit dem  Recurve in der Schülerklasse A, auf Anhieb die Bronzemedaille. Dabei bewies er Nervenstärke. Schon nach kurzer Zeit entwickelte sich ein spannender Wettkampf um die ersten vier Plätze. Bis zur vorletzten Passe war er noch zweiter mit einem knappen Vorsprung von zwei Ringen. Am Ende kam Bronze dabei raus. Mit 571 Ringen schoss Jochen Haats persönliche Bestleistung.  Jochen Haats ist 14 Jahre alt und schießt seit 2007 beim SV Fortuna Stampe -Bogensparte- und hat seine Leistungen stetig steigern können. Als Erfolge kann er bereits drei Landesmeistertitel und einen 25. Platz bei der Deutschen Meisterschaft auf Fehmarn 2010 vorweisen und seit 2010 ist er Mitglied im D-Kader des Norddeutschen Schützenbundes. Damit verlief für den SV Stampe die Deutsche Meisterschaft optimal. Zwei Starter zwei Medaillen freute sich Trainer Andre Bock.

Für Henrik Hornung vom Bad Oldesloer Bogensport (Stormarn) war die Saison 2010 sportlich schon ein tolles Jahr. Und 2011 fing es bei Henrik Hornung auch wieder super an. Mit 572 Ringen holte der Bronze Gewinner vom letzten Jahr sich in diesem Jahr den Deutschen Meistertitel. Bei den Compoundschützen in der Jugendklasse ist die Leistungsdichte sehr dicht bei einander. Es war ein sehr hart umkämpfter Wettkampf. In der ersten Runde traf Henrik Hornung 285 Ringe. Damit war er gar nicht zufrieden. Mit 289 Ringen führte Maximilian Mauke aus Bayern die erste Runde an. In der zweiten konnte sich Henrik Hornung auf 287 Ringe steigern, sein Konkurrent aus Bayern zeigte Nerven, und schloss die zweite Serie mit 283 Ringen ab. Damit hatten beide 572 Ringe, und da auch noch beide Schützen 32 Mal ins Gold trafen und 28 Mal die neun, gab es zwei Deutsche Meister. Auch die nächsten drei schossen alle drei das gleiche Ergebnis (570), somit gab es drei dritte Plätze.

Für Henrik Hornung, der im DSB-Feldbogenkader ist, geht es jetzt Schlag auf Schlag weiter. Einmal im Monat hat er DSB-Kadertraining, dann bereitet er sich natürlich auf die Landesmeisterschaft Feldbogen intensiv vor, um dort seinen Titel vom Vorjahr zu verteidigen.

Eine unerwartete und dafür umso schönere Medaille gewann die Mannschaft von der SchG Norderstedt (Segeberg). Frank Sobirey (552), Stefan Klaus (541) und Olaf Uhrmacher (538) errangen in Dietzenbach die Bronzemedaille.

Collin Clausen vom TSV Ladelund (Nordfriesland) ist nur um zwei Ringe an einer Medaille vorbei geschrammt. Dennoch war die Freude beim Juniorenschützen groß, denn mit 566 Ringen erreichte er mit dem Compoundbogen einen hervorragenden fünften Platz.

Einen hervorragenden Platz errang auch Junior Florian Kahllund von der SSC Fockbek (Rendsburg-Eckernförde), mit persönlichem Rekord errang er den sechsten Platz mit dem Recurvebogen.

Die Leistungen der Aktiven sind umso bemerkenswerter, als die räumlichen Verhältnisse in der Halle doch sehr beengt waren. Dies lag daran, dass der ausrichtende Verein relativ kurzfristig eingesprungen war und keine größere Halle zur Verfügung stand. Um den Schützinnen und Schützen, die ihre Ausrüstung auf der Zuschauertribüne unterbringen mussten, wenigstens etwas Raum zu sichern, waren die Zutrittsregelungen für Betreuer diesmal extrem restriktiv gehalten: Jedem Landesverband waren auf Basis seiner Teilnehmer an den einzelnen Wettkämpfen Zugangsmarken zugeteilt, ohne die kein Einlass in das Wettkampfareal gewährt wurde. Dies hatte infolge der an diesen Tagen geringen Teilnehmerzahl des NDSB zur Folge, dass am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag keine Betreuer Zugang zu ihren Schützlingen hatten - gerade im Hinblick auf den am Sonntag angetretenen Schüler schwer verdauliche Kost. Da zudem sowohl am Freitag wie auch am Samstag Doppeldurchgänge stattfinden mussten, um eine adäquate Anzahl von Startern zu erzielen, zogen sich die Wettkämpfe vom Beginn der Trainingsphase jeweils um 8 Uhr bis zum Ende der Finalrunden gegen 21 Uhr hin.  Auf den Zuschauertribünen und im Umfeld drängelten sich demzufolge zeitweise Teilnehmer an den Folgedurchgängen und Begleiter in einer Weise, dass kein Durchkommen mehr war. Sitzplätze waren entsprechend Mangelware und Stehplätze auch nur in hinteren Reihen zu ergattern. Dennoch ein Dank an die Vertreter des ausrichtenden Vereins, die trotz der räumlichen Bedingungen alles taten, um den aktiven und passiven Teilnehmern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

 

Dies ist eine Werbebanner.
Dies ist eine Werbebanner.