Seitdem hat er nicht nur die Schleswig-Holsteinischen Zeitungen mit aktuellen Berichten versorgt, sondern war auch für die Veröffentlichungen auf der Kreishomepage verantwortlich. Auch für unseren Landesverband hat er über zahlreiche, insbesondere über die Ligawettkämpfe, berichtet.
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich vieles verändert. Damals wurden die Berichte noch mit einer guten alten Schreibmaschine verfasst und analog fotografiert. Damals war das Internet noch nicht bekannt, geschweige denn, dass die Vereine oder der Kreisschützenverband eine eigene Website besaßen.
Die ersten Computer waren sehr groß, klobig und hatten nur geringen Speicherplatz. Erst im Jahr 2000 erwarb Wilhelm Boller eine Digitalkamera. Das hat vieles erleichtert.
Es war nicht mehr notwendig, den Film zu einem Fotografen zu bringen, um die Fotos zu entwickeln. Jetzt konnten die Berichte und Fotos per E-Mail verschickt werden. Dies bedeutete jedoch auch mehr Arbeit, da man mit der Digitalcamera eine Vielzahl von Aufnahmen bearbeiten und speichern musste.
Aufgrund der steigenden Anzahl an Disziplinen und Altersklassen nahm die Arbeit in den letzten Jahren stetig zu. Wilhelm Boller verbrachte unzählige Stunden mit Sitzungen, Jubiläen, Schützenfesten, auf Schießständen und dem PC, um über möglichst alle Ereignisse im Kreisschützenverband Ostholstein ist zu berichten.
„Ohne die Öffentlichkeitsarbeit hätte der Schießsport als Breiten- und Spitzensport nicht die breite Darstellung in den Zeitungen erlebt und sicherlich nicht den heutigen Status erreicht“, sagte Wilhelm Boller. Dabei gab es auch humorvolle Dinge, wenn zum Beispiel ein Vertreter der Zeitung selbst eine Geschichte in die Hand nahm. In Malente beschrieb ein Redakteur wirklich gut den Trainingsnachmittag. Dann aber haut er den Satz raus: „Der Jugendliche trägt wie die anderen schwere Schutzkleidung aus Stoff und Leder, damit beim Schießen nichts passiert.“ Die Zusammenarbeit mit den Presseleuten sei aber stets offen und hilfreich gewesen. „Ich habe auch eine Menge dazugelernt.“
Der Kreisvorsitzender Helmut Groß betonte auf dem Kreisschützentag, dass Wilhelm Boller von Anfang an hervorragende Öffentlichkeitsarbeit für den Verband Ostholstein geleistet habe. Er gehe jetzt in den wohlverdienten Ruhestand. Groß weiter: „Ich danke auch Wilhelms Frau Manuela, denn eine so lange ehrenamtliche Tätigkeit kann nur dann ausgeübt werden, wenn die Partnerin mitspielt. Mit einem weinenden Auge verabschiede ich mich von dir. Ein kleiner Trost ist deine Zusage, dass du dich bereit erklärst deinen Nachfolger einzuarbeiten.“
Zur Verabschiedung von Wilhelm Boller ist auch der Sportleiter des Kreisschützenverbandes Plön Thomas Rönfeldt gekommen. Zum Abschied überreichten die „Hessensteiner“ ihm einen Präsentkorb. „Wilhelm Boller hat uns schon 2019 in der Bezirksliga begleitet und auch jetzt, da wir in die Verbandsliga aufgestiegen sind, hat er auch wieder über uns Hessensteiner berichtet“, so Thomas Rönfeldt.
Für alle seine Verdienste um das Schützenwesen wurden Wilhelm Boller schon zahlreiche Ehrungen des NDSB (Verdienstkreuz in Silber) und DSB (Ehrenkreuz in Silber) zuteil. Der Landessportverband verlieh ihm die Verdienstnadel. Aus der Hand von Ministerpräsident Daniel Günther erhielt er im September 2017 wegen seiner ehrenamtlichen Arbeit in den Bereichen Arbeiterwohlfahrt und Pressearbeit für die Schützen die Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein.
Wir wünschen Wilhelm Boller als „Presserentner“ alles Gute. Genieße die frei gewordene Zeit mit deiner Frau Manuela und deinem Hund Michel, und erfüllt euch den Wunsch öfters auf Reisen zu gehen.