NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

2. Bundesliga Nord Luftgewehr

Der Kassauer Traum geht weiter – Starker Platz drei bei Relegation zur 1. Bundesliga Nord – Luftgewehrteam bleibt zusammen -

Der Aufstieg des SSV Kassau mit dem Luftgewehrteam als Meister des Norddeutschen Schützenbundes in die 1. Bundesliga Nord hat nicht geklappt. Bei der Relegation in Hannover mit den jeweils besten beiden Clubs aus den zweiten Ligen Nord, West und Ost sowie dem SV Kamen als Elften des Oberhauses sprang unter den sieben Fünferteams der gute Rang drei heraus. Erster Aufsteiger ist der SuSC Müllenborn aus Geroldstein in der Eifel mit insgesamt 3953 Ringen, in der 1. Bundesliga bleibt der SV Kamen nördlich von Dortmund mit 3921. Den Kassauern blieb der undankbare dritte Rang mit glatten 3900 Zählern. Wie geht es nun für die Ostholsteiner weiter?

„Das war ein eindrucksvoller Wettkampf in Hannover“, sagt Vereinsvorsitzende Anka Venohr, die allen Akteuren nach der anstrengenden Ligasaison mit dem überraschenden Titelgewinn in der 2. Bundesliga Nord jetzt eine Pause gönnt. „Bald aber starten die Kreis- und Landesmeisterschaften. Viele von uns möchten dann auch den dritten Schritt, einen Start bei der DM in München, wieder angehen. Also, lang ist die Pause eigentlich nicht.“

Für das Trainerpaar Andreas Berthold und Patricia Weede war es nicht so leicht, aus dem Kader fünf Schützen für den ersten Durchgang mit jeweils 40 Schüssen zu nominieren. „Auf unseren Australier Jack Rossiter war Verlass, nach 397 und 398 Ringen lieferte er mit 795 am Ende das zweitbeste Resultat aller 40 Frauen und Männer ab. Das schaffte auch die polnische Olympiateilnehmerin Sylvia Bogacka im Team Kamen. Und besser war mit zweimal 399 Ringen, also 798, nur die weitere Polin Julia Piotrowska vom Siegerteam Müllenborn“, sagte Berthold. Sie hatte zuletzt beim Weltcup der Junioren in Suhl wieder international geglänzt. „Hoffentlich bleibt Jack uns erhalten, er war mit seinen vier Ligaauftritten eine ebenso wertvolle Stütze wie vor ihm für ein Jahr der Norweger Markus Nesvik Voss.“

Ins Spiel kam erstmalig das „Kassauer Urgestein“ Lina Meier. Beruflich ging es in der Saison mit dem Sportschießen nicht, nun aber war sie gleich neben Leonie Werner mit zusammen 781 voll da und Zweitbeste. „Über die 392 Ringe in Durchgang zwei freue ich mich besonders. Nach meinem Ausflug zum Harzverein SB Freiheit bin ich jetzt voll wieder in Kassau zurück. Ich werde ordentlich trainieren um in der zweiten Liga möglichst oft zum Einsatz zu kommen.“ Freude auch bei Leonie Werner, die mit einer 393-Serie mehr schoss als in der gesamten Saison. Co-Trainerin Patricia Weede: „Auf Markus Dietmayr war mit zusammen 768 Ringen wieder Verlass. Ebenso auf Tanja Zupke, die uns mit 386 Ringen im ersten Durchgang ebenso half wie Celina Dahm mit 389 im zweiten.“ Weede und Berthold übereinstimmend: „Alle sind an ihre Höchstleistungen herangekommen, daran hat es nicht gelegen. 21 Ringe hinter Kamen zu liegen, ist ein Erfolg, Rang drei macht uns stolz.“

Die Vereinsführung freut sich über die Zusage auch der weiteren zum Kader gehörenden Schützen Hannah Ehlers, Florian Jeger und Robin Jedtberg, dem SSV Kassau in der vierten Saison der 2. Bundesliga Nord zur Verfügung zu stehen. Ob es dann erneut eine Chance auf eine Relegationsteilnahme geben wird, muss abgewartet werden. Aus dem Norden spielt auch noch der SV Olympia Börm/Dörpstedt mit, ein weiterer Konkurrent könnte wieder Vizemeister SV Ladekop sein. Für dessen 3880 Ringen gab es hinter den Kassauern immerhin Platz vier. Schon deutlicher zurück die Mannschaften aus Halle (3872), Holzwickede (3853) und Dresden (3757).

Anka Venohr als Vereinschefin kritisch: „Wir bieten unseren Schützen dank einiger Sponsoren kostenfreie Fahrten und manchmal auch Übernachtungen, aber ich bin sicher, dass das besonders bei den Westligaklubs schon anders aussieht. Da schießen international erfolgreiche Frauen und Männer aus mehreren Staaten Europas. Dort gibt es naturgemäß ganz andere Firmenhilfen.“

Beim SSV Kassau wurden zwei Jahre mit dem Norweger Markus Voss und jetzt Jack Rossiter ähnlich gute Erfahrungen gemacht worden. „Wenn der australische Verband seinen Olympiateilnehmer nicht so auf den Europatrip schicken würde, hätten wir ihn nicht. Die Planung von Verband und seinem Trainer Petr Kurka ist uns noch ungekannt. Wir helfen schon mit Wohnraum und privaten Fahren zum Flughafen, eine Bezahlung gibt es aber nicht. Hoffentlich kann Jack noch ein Jahr bleiben.“ 

 

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