NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

2. Bundesliga Nord Luftgewehr

Von Australien über Rio, Tokio und Ägypten nach Kassau – Jack Rossiter Bundesligabester mit 39 Zehnen am Stück

Beim letzten Luftgewehrwettkampf der II. Bundesliga Nord in Jork kam die junge Kassauerin Hannah Ehlers für ihre Hunderterserie mit einer Kiste Äpfel nach Hause. Dem Neuzugang Jack Rossiter hätten die Veranstalter des Schützenvereins Stuhr aus Niedersachsen in Asendorf bei Nienburg gleich fünf Kisten mit auf den Weg geben müssen. Äpfel als Belohnung gab es aber nicht. Der 25 Jahre alte Australier lieferte 398 und 399 Ringe von möglichen 400 ab. Damit rangiert er derzeit unter allen Schießsportlern auf Platz eins. Bemerkenswerte 397 schoss der Däne Mikkel Hansen für den SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt. Wie kamen die Kassauer, die nach zwei Tagessiegen nun allein ungeschlagen die Bundesligatabelle mit 8:0 Punkten anführen, an diesen Spitzenschützen?

In der vergangen Saison hatte der Norweger Martin Nesvik Voss für eine große Verstärkung gesorgt, sich dann aber wegen seiner beruflichen Ambitionen in die USA verabschiedet. „Martin hatte durch seine internationalen Auftritte guten Kontakt zum Australier Jack Rossiter. Wir können ihn als Spitzenschützen gut gebrauchen“, schildert die Vereinsvorsitzende Anka Venohr die Entstehung der Verbindung. Patricia und Uwe Weede, die ihm in Kassau mindestens bis zum Saisonende eine Wohnung geben, wissen mehr. „Beim Weltcup in Baku saßen der Norweger und Rossiter in der Sauna. Martin Voss schwärmt von der herzlichen Aufnahme beim SSV Kassau und von dem spannenden Wettstreit Schütze gegen Schütze.“ Das kennt man in Australien nicht. Jack Rossiter war als Nummer eins gesetzt, deshalb recht aufgeregt beim ersten Auftritt gegen Paula Ströbel vom SV Bramstedt aus Niedersachsen. „Auch kannte unser neuer Mann nicht die Wertung mit vollen Ringzahlen, bisher erlebte er überall die elektronische Zehntelwertung. Es ärgerte ihn, dass eine 9,9 nun nur als Neun gewertet wurde“, beschreibt Uwe Weede seine Reaktion. Davon aber hatte er aber nur einen Schuss. Und in der Begegnung beim 398 nur zweimal nicht in die Zehn getroffen.

Das 5:0 gegen die Bramstedter war glatter als erwartet, aufgrund der Setzliste nicht zu erwarten. Tanja Zupke steuerte gute 390 Ringe bei, Markus Dietmayr gewann mit 387, Hannah Ehlers und Florian Jeger reichten 383 und 385. Gegen den SV Neuenfelde hingegen waren die Kassauer auf einen Sieg eingestellt. Beim klaren 4:1 schossen neben Rossiter mit seinen 398 Ringen auch Zupke (391) und Dietmayr (385) wieder zuverlässig. Als Eingewechselte machte es Celina Dahm mit 389 gut, sie unterlag der Spitzenschützin Laura-Marie Bartels (396). Dafür holte Leonie Werner in Paarung fünf mit 388 den vierten Punkt.

Wie geht es weiter für das Kassauer Team? Kommt jetzt vielleicht schon die Relegation für die I. Bundesliga in Betracht? „Bei dem Gedanken kriege ich schon richtig einen Schreck“, sagt die Vorsitzende. „Mit zwölf statt acht Mannschaften würde das acht Wochenende mit weiten Fahrten und einen größeren Kostenaufwand bedeuten. Wir konzentrieren uns jetzt auf den Heimwettkampf am 11. Dezember in Kassau. Gegen die BSG Brauschweig II und die Zweite des Erstligisten SV Freiheit aus dem Harz sind auch Niederlagen nicht ausgeschlossen. Wir bleiben auf dem Teppich.“ Und dann kommt noch der Einzelwettkampftag am 15. Januar in Braunschweig. „Da wird Jack Rossiter wegen seiner Verpflichtung für die australischen Verband nicht schießen können. Unser Ziel war der Klassenerhalt, das scheint bei jetzt acht Punkten im dritten Jahr möglich zu sein.“

Um den Klassenerhalt geht es auch für den zweiten SH-Vertreter Börm/Dörpstedt. Dem sicheren 4:1 über die SB Freiheit II folgte ein knappes 2:3 gegen die Braunschweiger. Mit 2:6 Punkten rangiert das Team jetzt auf Rang sechs. Unter den acht Fünfermannschaften sind der SV Ladekop und der SV Bramstedt mit 6:2 Punkten die härtesten Verfolger.

 

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