NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

SV Olympia 72 in 1. Bundesliga Luftgewehr aufgestiegen!

Geschafft! Die Luftgewehr-Mannschaft des SV Olympia 72 ist nach einem wahren Aufstiegskrimi in die 1. Bundesliga aufgestiegen.

Als die Mannschaft am späten Sonntagabend aus Hannover zurückkehrte, hatten sich im Schützenheim gut 30 Vereinsmitglieder, Familienangehörige und Freunde zu einem Spalier aufgestellt. Mit einem Feuerwerk und unter großem Beifall wurde die Mannschaft begrüßt.

Stunden vorher, nach dem ersten Durchgang, war noch niemandem zum Feiern zumute. Obwohl man einen ganz ordentlichen Wettkampf abgeliefert hatte, fand man sich mit 7 Ringen Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz nur auf dem vorletzten Platz wieder.

Dabei gab es gar nicht viel auszusetzen. Line Petermann kam am Anfang nicht richtig klar und schoss mit zwei 97er Serien an. Damit war sie sichtbar unzufrieden und nahm sich eine kurze Auszeit. Dann ging es mit einer Portion Wut im Bauch wieder an die Feuerlinie und es folgten zwei 100er Serien. 394 Ringe, damit konnten alle gut leben. Dagegen fühlte sich Camilla Hansen auf dem Stand in Hannover von Beginn an pudelwohl. Sie begann sofort mit einer 100er Serie. Mit 99, 96 und noch einmal 100 Ringen brachte sie es auf starke 395 Ringe. Auch Jeppe Dammark (388 Ringe) und Christian Hirsch (387 Ringe) schossen ordentliche Ergebnisse. Leider fand Sara Greve aber überhaupt nicht zu ihrer gewohnten Form. Mit einer guten letzten Serie rettete sie aber noch 382 Ringe ins Ziel.

Die im Vorfeld erwartete Leistungsdichte im Starterfeld wurde nach der ersten Auswertung deutlich. 1946 Ringen reichten vorerst nur für Platz 5. 

Doch in der Mittagspause wurde kein Trübsal geblasen, sondern sich gegenseitig Mut zugesprochen.  7 Ringe Rückstand waren viel, aber nicht unmöglich. Und die Mannschaft wollte es unbedingt noch einmal wissen.

Landessportleiter Volker Kuhr und die mitgereisten Fans sollten ein dramatisches Finale erleben.

Aber auch im 2. Durchgang zunächst nicht alles nach Plan. Die beiden Männer im Team konnten ihre Ergebnisse vom Vormittag nicht ganz wiederholen. Doch beide hatten am Ende wieder einen konstanten Wettkampf geschossen und mit 387 Ringen (Dammark) und 386 Ringen (Hirsch) nur jeweils 1 Ring weniger erzielt. Da es auch bei der Konkurrenz „wackeliger“ zuging, war das alles im Rahmen.

Sara Greve war auch im 2. Durchgang nicht gänzlich zufrieden, konnte sich aber dennoch auf 385 Ringe steigern.

Und dann schlug die große Stunde der beiden dänischen Ausnahmeschützinnen. Line Petermann leistete sich zwar in der ersten Serie eine „8“, doch danach ließ sie nur noch einen weiteren Ring liegen. Mit 397 Ringen (98, 100, 99, 100) erhöhte sie den Druck auf die Konkurrenz.

Und im Lager der Olympioniken wurde es immer lauter. Jede 100er-Serie wurde lautstark bejubelt und das ließ die anderen Mannschaften nicht unbeeindruckt.

Camilla Hansen riss die Fans dann endgültig von den Bänken. Mit 398 Ringen (98, 100, 100, 100) schoss auch sie absolutes Weltklasseniveau.

Hauke Falkenhagen tippte zwar jede 10er Serie aller Athleten in eine Excel-Tabelle, trotzdem war es schwer, einen Überblick über den Gesamtstand zu behalten. Aber eines war klar, es wurde immer enger. Die Kontrahenten hatten alle Federn gelassen. Aber reichte es wirklich? Die Anspannung stieg.

Als kurz nach dem letzten Schuss die offizielle Ergebnisliste ausgehängt wurde, konnte man den Aufschrei der beiden Ersatzschützen Andre Knaack und Marco Falkenhagen durch das ganze Landesleistungszentrum hören.

Mit dem besten Ergebnis aller 6 Mannschaften im 2. Durchgang (1953 Ringe) hatte man sich noch auf Platz 2 vorgearbeitet – am Ende mit 1(!!) Ring Vorsprung auf die PSS Inden/Altdorf.

Mannschaft und Fans lagen sich jubelnd in den Armen und einige Freudentränen flossen, genauso wie der Sekt.

Jetzt konnte man auch das Geheimnis um das Fehlen von Teamchef Thomas Schimmer lüften.

Camilla Hansen, die eigens für die Aufstiegswettkämpfe ihren Skiurlaub verschoben hatte, musste irgendwie nach Nordschweden kommen. Doch das war gar nicht so einfach.

Hansen flog also direkt nach dem letzten Wettkampf von Hannover nach Oslo – wo Teamchef Schimmer wartete, um sie dann ins nördliche Schweden zu fahren.

„Ich hatte volles Vertrauen in die Mannschaft und das gesamte Team – da kann man auch mal verrückte Dinge tun. Und unterm Strich hat sich der Aufwand ja gelohnt.“ , verriet er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Ergebnisse

 

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