NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

Mannschafts-EM-Silber für Bert Böhmer

Bert Böhmer aus Sierksdorf gewann für Deutschland Silber bei der 12. EM der Gehörlosen-Sportschützen in München.

Sierksdorf/München – Der noch in Sierksdorf lebende Sportschütze Bert Böhmer machte bei fast allen bisherigen Veranstaltungen des Gehörlosen-Sportverbandes eine gute Figur. Jetzt hatte er sich für die 12. Gehörlosen-Europameisterschaft in München im Kleinkaliber-Liegendkampf und in der Dreistellungsdisziplin 3 x 40 Schuss qualifiziert. Lohn seines jahrelangen intensiven Trainings war der Gewinn der Silbermedaille für Deutschland bei 1725 Gesamtringen. Russland gewann den Titel mit nur vier Ringen mehr, Bronze ging für 1724 an die Ukraine.

„Zufrieden ist ein Sportschütze ja nie ganz, ich hatte weniger mit den Nerven, als mit dem Wind zu kämpfen. Mehr als die 575 Zähler wollte ich aber schon“, sagte er ein wenig enttäuscht. Damit hatte er wie der seit Jahren beste Deutsche, Ingo Schweinsberg, das Finale der besten Acht erreicht. Dort überzeugte Böhmer mit acht Zehnen und nur zwei Neunen. „Mein letzter Treffer war sogar eine 10,9“, schildert er die Schlussrunde. Seine 676,8 Gesamtringe brachten noch Rang sieben, Schweinsberg landete knapp hinter dem Schweizer Thomas Mösching (686,9) für 685,0 auf dem Bronzeplatz. „Das Team hätte sogar Gold gewinnen können, Dieter Link hatte nach Problemen mit dem Abzug am Gewehr aber mit 567 Ringen keinen guten Tag.“

Auch in der 120-Schuss-Disziplin des Dreistellungskampfes wollte Bert Böhmer, der im Gehörlosensport für Braunschweig antritt, möglichst an sein „Silber-Resultat“ von der Deutschen Meisterschaft (1198,9) heran kommen. Nach der anstrengenden Serie landete er bei 1104, verpasste so als Zehnter leider den Einzug in das Finale. Ingo Schweinsberg schaffte das sicher und wurde mit 1228,7 am Ende Dritter. Der weitere Teamkamerad für Deutschland war Marco Baron, er blieb nach dem Endkampf Achter (1201,9). „Hier waren wir drittbeste Nation, da aber nur drei Teams gemeldet waren, gab es keine Medaillen in diesem Wettbewerb“, erklärt Böhmer.

Die Nationenwertung der unter Schirmherrschaft von Josef Ambacher, Präsident des Deutschen Schützenbundes, stehenden Veranstaltung gewann die Ukraine mit neunmal Gold, siebenmal Silber und fünfmal Bronze. Die deutschen Sportschützen landeten auf Rang vier (2/3/6). Böhmer dazu – ohne es neidisch zu meinen: „Die Schützen aus der Ukraine sind durchweg arbeitslos und können daher fünf Stunden am Tag trainieren.“

Nach der Veranstaltung verriet Bert Böhmer etwas über seinen weiteren sportlichen Weg. „Ich werde ab dem Sportjahr 2012 für die Braunschweiger Schützengesellschaft auch in den Wettbewerben der Nichtgehörlosen schießen, dahin verlege ich von Sierksdorf auch meinen Wohnsitz. Dem SSV Kassau bleibe ich als Luftgewehrschütze in der Verbandsliga aber treu.“

 

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