Vor rund zwei Jahren entdeckten Hans-Peter Kahllund und seine Frau Christine den Blasrohrsport in Bayern, probierten ihn aus und waren sofort begeistert von dieser noch jungen Sportart.
Seitdem hat er seinem Vorsitzenden, Arno Wilhelm, bei Vorstandssitzungen immer wieder vorgeschlagen, eine Blasrohrsparte zu gründen. Nach einiger Zeit fand seine Idee Gehör, und seitdem betreiben einige Mitglieder mit großer Freude diesen Sport.
Es gibt zwei unterschiedliche Techniken beim Blasrohrsport. Hans-Peter Kahllund bevorzugt die Zungenblastechnik, bei der das Blasrohr mit der Zunge verschlossen wird. Er atmet tief durch die Nase ins Zwerchfell ein, baut Druck im Mund auf und öffnet den Mund, woraufhin der Luftdruck explosionsartig entweicht. Der Vorteil dieser Technik ist, dass fast keine Bewegung im Körper stattfindet.
Die zweite Technik ist die Native-Technik. Dabei wird das Blasrohr nicht verschlossen, sondern durch den Mund eingeatmet. Wenn die Lunge voll ist, wird der Pfeil mit voller Kraft ausgepustet.
Geschossen wird mit einem bis zu 1,70 Meter langen Blasrohr auf eine 20 Zentimeter große Bogenscheibe aus einer Entfernung von sieben Metern. In einem Durchgang werden sechs Pfeile geschossen, wobei den Schützen insgesamt drei Minuten Zeit zur Verfügung stehen. Bei einem Wettkampf müssen die Sportler insgesamt 60 Pfeile pusten.
Nach jedem Durchgang, so berichtete Christine Kahllund, wird das Blasrohr mit einem Tuch gereinigt.
Die zweite Vorsitzende des SSC Fockbek, Gisela Kröger, war ebenfalls sofort begeistert. Sie sagte, dass die Kugel- und Bogenschützen manchmal den Blasrohrsport belächeln. Daher ist es wichtig, ein wenig Überzeugungsarbeit zu leisten, damit der Blasrohrsport als richtige Sportart anerkannt wird. Sie betonte, dass dieser Sport für die ganze Familie geeignet ist, da man ihn bereits mit sieben Jahren ausüben kann und er bis ins hohe Alter betrieben werden kann. Der Sport erfordert viel Konzentration und eine spezielle Atemtechnik.
Gerhard Kröger hat durch diese Atemtechnik des Blasrohrsports sehr profitiert, da er seit Jahren an einer chronischen Lungenkrankheit leidet. Seitdem er den Blasrohrsport ausübt hat er wieder mehr Luft.
Zur Ausstattung eines Sportlers gehören ein Blasrohr, sechs Pfeile und ein Köcher zur Aufbewahrung der Pfeile. Ein Pfeil kann dabei Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern erreichen. Das zeigt, wie spannend und technisch anspruchsvoll dieser Sport ist.
Alle, die Interesse haben, diese spannende Sportart einmal selbst ausprobieren möchten kann jeden Mittwoch im Fockbeker Krattredder in Fockbek vorbeischauen und den Blasrohrsport kennenlernen. Es ist eine gute Möglichkeit, den Sport zu entdecken und vielleicht sogar eine neue Leidenschaft zu finden!