Seine schießsportlichen Erfolge bei Landes- und Deutschen Meisterschaften aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Jan Banditt hat es bisher auf 154 Starts bei den Deutschen Meisterschaften gebracht. Er hat sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftswettbewerb mehrere nationale Titel gewonnen. Seine erste Medaille errang er bereits 1957 als Jugendlicher. Dort errang er mit seinen Mannschaftskameraden der Brunswiker Gilde im Wettbewerb KK-Standardgewehr die Bronzemedaille. Damals gab es die Olympiaschießanlage in Garching noch nicht. Die Deutschen Meisterschaften wurden im Wechsel in Hannover und Nürnberg ausgetragen.
In seiner einzigartigen sportlichen Kariere hat der Jubilar zahlreiche Titel auf nationaler und internationaler Bühne errungen und zwei neue deutsche Rekorde aufgestellt.
Auch wenn Jan Banditt viele Wettbewerbe wie KK-Standardgewehr, Luftgewehr, KK-100 m, Armbrust 10 und 30 m und Zimmerstutzen in den letzten Jahrzehnten geschossen hat, war seine Lieblingsdisziplin immer das Liegendschießen.
1979 gewann er mit seinen Mannschaftskameraden aus Bremervörde mit neuem deutschem Rekord die Goldmedaille.
Sehr gern erinnert er sich auch an das Jahr 2009. Der Jubilar, der damals schon 70 Jahre war, hatte sich sowohl in seiner Klasse, der Seniorenklasse, als auch für die Herrenklasse im Liegendkampf für die Deutschen qualifiziert. In der Herrenklasse lieferte er einen hervorragenden Wettkampf. Nach 60 Schuss hatte er 595 Ringe erzielt, und hat sich als Senior in der Herrenklasse als dritter in das Finale geschossen. Dort musste er unter anderem gegen die beiden jungen Nationalschützen Julius Justus und Henry Junghänel antreten. Und Jan Banditt schockte die beiden beim ersten Wertungsschuss gleich mit einer 10,6 und bewies damit einmal mehr, dass er auch mit den Jüngeren mithalten kann. Im Finale kam er auf 101,3 Ringe und belegte damit den sechsten Platz.
Jan Banditt ist immer ein ruhiger und besonnener Schütze gewesen, aber einmal ging ihm die sogenannte „Hutschnur“ hoch. Im August 2011 wurde kurz vor dem Liegendwettkampf seine Auflagematte moniert, und das obwohl sich nach einer weiteren Kontrolle nach dem Wettkampf herausstellte, dass die Matte zulässig war. Dadurch war die Konzentration, selbst bei so einem erfahrenen Schützen, natürlich weg. „Das ganze Jahr trainiert man auf diese Deutsche Meisterschaft, und dann wird durch Unwissenheit der Standaufsicht alles zunichte gemacht, was uns möglicherweise eine Mannschaftsmedaille gekostet hat“, so Jan Banditt.
Erfolgreich war der Kieler auch bei den zahlreichen Schießsportwochen im ganzen Bundesgebiet sowie bei den Ländervergleichsschießen der Seniorenelite mit den Landesverbänden Schützenverband Hamburg, Niedersächsischer Sportschützenbund und Nordwestdeutscher Schützenbund und dem NDSB.
Seine letzte Deutsche Meisterschaft im Liegendkampf hatte er 2019, danach machte ihm die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Aber trotzdem ist er sportlich immer noch aktiv. Statt liegend schießt er jetzt Luftgewehr und KK-Auflage. Und auch dort hat er sich schon mehrfach für die Deutsche qualifiziert.
Für seine Erfolge hat Jan Banditt aber auch immer hart trainiert. Wenn er zu nationalen oder internationalen Wettkämpfen ging, hat er sein schon hohes Trainingspensum noch mal erhöht.
Der Jubilar war im Januar 2024 der „Stille Star“ des Monats des Deutschen Schützenbundes – 70 Jahre DSB-Mitgliedschaft und 154 DM-Starts. Wie schrieb der DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfeld in seinem Glückwunschschreiben: Sie sind eine lebende Schießsportlegende, sie haben in all den Jahrzehnten unglaublich Erfolge erzielt und waren gegenüber ihren Mitstreitern immer ein fairer Sportsmann. Sie geben ihr Wissen an den Nachwuchs weiter und begeistern damit den Nachwuchs für den Schießsport.
Wir wünschen Jan Banditt alles Gute, insbesondere Gesundheit, um seinen geliebten Schießsport noch lange ausüben zu können.