NORDDEUTSCHER SCHÜTZENBUND VON 1860 e.V.
 

Para-Schießsport-Workshop

Die NDSB-Landesreferenten für Para-Schießsport Barbara und Bernd Kathe hatten alle interessierten Para-Sportschützen, Trainer, Betreuer und Kampfrichter zu einem Para-Schießsport-Workshop ins Landesleistungszentrum nach Kellinghusen eingeladen.

 

Das NDR-Fernsehen hat am
01. Februar im Schleswig-Holstein Magazin vom Para-Workshop berichtet.

 

Barbara Kathe, die seit November 2022 auch DSB-Bundesreferentin für den Para-Schießsport ist, freute sich über die große Resonanz. Das zeige ihr, dass im Para-Schießsport noch sehr viele Fragen offen sind.

Themen waren unter anderem die Klassifizierung, die Schadensklassen, die Hilfsmittel und Para-Disziplinen und deren Schusszahlen. So wurde im praktischen Teil von Bernd Kathe gezeigt, wie man die Schwerpunktmessung beim Luftgewehr und die Federbockkontrolle durchführt.  Es wurde auch gezeigt wie man die Schießstuhl-Höhe ermittelt. Hilfsmittel wie Federbock, Schießtisch und verschiedene Schießstühle konnten ausprobiert werden.

Der Fokus lag an diesem Tag auf Langwaffen, da fast ausschließlich Fragen und Hilfsanfragen an Babara und Bernd Kathe darüber ein gegangen sind.

Auch wenn alles in der Sportordnung im Teil 10 geschrieben steht, ging Barbara Kathe auf die drei verschiedenen Sportklassen (SH1/AB1, SH2/AB2, SH3/AB3) detailliert ein.

Die Jugendklasse kann am Paraschießport ab dem 15. Lebensjahr teilnehmen. Vorher können im Jugendbereich aber eigene Wattkampfklassen (bis zur Landesmeisterschaft) eingerichtet werden. „Das wurde auch bei der letzten Landesmeisterschaft so gemacht“, so Barbara Kathe. Der jugendliche  Para-Schütze hat mit seinen Kumpels im gleichen Durchgang geschossen und wurde in seiner Klasse, die extra geschaffen wurde, gewertet.

Es kam die Frage auf, wann ist ein Paraschütze ein Paraschütze? Man muss eine schiessportrelevante und dauerhafte Behinderung  haben. Wenn der Schütze klassifiziert worden ist, bekommt er einen DSB-Hilfsmittelnachweis.

Das Ende der Gültigkeit ist auf dem Hilfsmittelnachweis aufgedruckt. Barbara Kathe bat um rechtzeitige Reklassifizierung vor Ablauf des Hilfsmittelnachweises.

Wichtig ist auch, wenn im Hilfsmittelnachweis ein Hocker eingetragen ist, hat man nicht mehr die Wahl zwischen, auf dem Hocker schießen oder nicht. Man muss dann auf dem Hocker schießen.

Paraschützen müssen auf sehr vieles achten, so muss der Rollstuhl regelkonform sein, wenn nicht muss man sehen, dass der Sportler auf einem anderen Stuhl schießt. Natürlich muss auch die Ausrüstung, besonders bei Selbstbauten, dem Regelwerk entsprechen.

Para-Schützen stoßen häufig auf Herausforderungen, wenn sie ihren Sport ausüben wollen.
Schießstände sind oft nicht barrierefrei.
Immer mehr Vereine nutzen Fördergelder um bei Um-/Ausbauten auch Barrierefreiheit herzustellen.
Zum Beispiel hat der SSV Kassau Treppenlifte ins Ober- und Untergeschoss einbauen lassen, in Klein Wesenberg wurden die Zugänge zum Schießstand barrierefrei umgebaut und auch der PCR Rendsburg hat bei der Modernisierung seiner Anlage auf Barrierefreiheit geachtet. Der Schießstand in Bad Schwartau ist schon seit Jahren barrierefrei und in Bredstedt ist der KK-Stand für Rollstuhlfahrer erreichbar.
In Tornesch wurden für Blinde und Sehbehinderte drei akustische Zielsysteme angeschafft.

Bei sitzenden Para-Schützen darf die Laufmitte nicht höher als 150 cm sein.
Im Hilfsmittelnachweis kann in Einzelfällen, wie z.B. besondere Körpergröße, eine abweichende Laufmittenhöhe eingetragen werden. Häufig sind Tische und Brüstungen auf Schießständen zu hoch. Sitzende Sportler müssen dann mit Podestlösungen vorlieb nehmen, die nicht immer einen sauberen Anschlag ermöglichen und keine fairen Wettkampfbedingungen bieten.

Prof. Ashok Riehm Landesreferent Wurfscheibe berichtete, dass es national keine Unterschiede in der Gleichstellung in den Wettkämpfen gibt.

International gibt es drei Wettkampfklassen (SG-S Rollstuhl; (SG-L untere Gliedmaßen), SG-U nicht Schießarm). Das Sportgerät ist eine Bockflinte ca. 12/70. Die Wurfscheiben haben 11 cm Durchmesser und sind bis zu 100-120 Km/h schnell. Paraschützen und Schützen bestreiten ihre Wettkämpfe zusammen. Bei den Wurfscheibenschützen gibt es im Gegensatz zu den Lang- und Kurzwaffen keine Gewichtsbegrenzung bei den Sportgeräten.

Er lud die Sportler für ein Probetraining beim SchV Kaltenkirchen ein, um das Wufscheibenschiessen mal aus zu probieren. Ab April 2023 wird Prof. Ashok Riehm einmal im Monat ein NDSB-Training beim SchV Kaltenkirchen anbieten. Der Schießstand in Kaltenkirchen ist auch für Rollstuhlfahrer nutzbar.

Auch das Fernsehen interessierte sich für das Thema und filmte und interviewte Barbara Kathe,  Sportler und Trainer. Gefragter Mann beim NDR-Fernsehteam war Harm Schipmann, der sich im Para-Schießport auskennt wie kaum ein anderer. Er hat zum Beispiel Leopold Rupp (Albersdorf ) vom Jugendalter an trainiert, Sein Schützling war mehrfacher Deutscher Meister und sein bisheriger Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn war der Start bei den Paralympics 2012 in London. Er hatte auch das Luftgewehr von Leopold Rupp mit gebracht, um den Anwesenden zu zeigen, was alles an dem Luftgewehr verändert wurde, um es auf die Bedürfnisse von Leopold Rupp einzustellen.

Barbara und Bernd Kathe bedankten sich für die rege Teilnahme und für das große Interesse der Anwesenden. Wenn Fragen sind, stehen sie gern zur Verfügung.

Auf der Homepage des NDSB: https://www.ndsb-sh.de/sport/para-schiesssport können sich die Sportler auch  informieren, sobald neue Richtlinien raus kommen, aktualisieren Barbara und Bernd Kathe die Seite.

 

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